
Das Hermelin oder Große Wiesel erkennen wir am lang gestreckten Körper, den kurzen Beinen und dem Schwanz mit schwarzer Endquaste. Im Sommer ist das Fell oberseits braun, unterseits - scharf und geradlinig abgegrenzt - weißlich.

Im Winter wechselt das Hermelin in ein weißes Haarkleid. Lediglich die Schwanzspitze bleibt schwarz. Bei Schnee ist es dann bestens getarnt.

Das Hermelin ist vor allem für seinen Pelz bekannt, der früher die Gewänder von Kaisern, Königen und Päpsten zierte. Selbst heute ist er noch auf den Mänteln von Verfassungsrichtern zu finden.

Auf der Jagd läuft das Hermelin gerne entlang von linienartigen Strukturen, beispielsweise entlang von Hecken, Wegen, Ackerrändern, ...

Auch an Bach- und Flussufern kann man diese kleinen Räuber aus der Familie der Marderartigen oft beobachten.

Das ca. 30 cm lange, überwiegend tagaktive Raubtier wählt als Unterschlupf gerne Hohlräume wie Maulwurfsbaue oder Löcher in Steinhaufen. Mitunter trifft man es auch in Hütten, Stadeln, ... an.

Hermeline verfügen in ihrem Revier zumeist über mehrere Unterschlupfe, die mit Laub, Moos, Gras, Tierhaaren und Federn ausgepolstert sein können. In diesen "Nestern" erfolgt auch die Jungenaufzucht.

Nach der zwischen April und Juli stattfindenden Ranz erfolgt eine Keimruhe. Schließlich bringt die Fähe im darauffolgenden Frühling durchschnittlich sechs Jungtiere pro Wurf.

Die Jungen bleiben noch ca. 3-4 Monate bei ihren Eltern und werden dann zu Einzelgängern, die versuchen, ein Revier zu erobern.

Wie bei fast allen Tierarten ist auch beim Hermelin die Sterblichkeit unter den unerfahrenen Jungtieren besonders groß.

Die Nahrung des Hermelins besteht vorwiegend aus Kleinsäugern, insbesondere Wühlmäusen. Auf der Jagd dringt es regelmäßig in deren Gangsysteme ein.

Größere Beutetiere sind die absolute Ausnahme. Sie werden angepirscht, von hinten angesprungen und durch einen Biss in den Hinterkopf oder Nacken getötet. Hier wird gerade ein Wildkaninchen erbeutet.

Ein derart großes Beutetier kann das Hermelin nicht auf einmal verzehren. Es stimmt übrigens nicht, dass Hermeline ihren Opfern das Blut aussaugen.

Wird das Hermelin beim Anpirschen entdeckt, hat es keine Chance. Diese Begegnung zwischen einem Hermelin und einem halbwüchsigen Hasen ging daher unblutig aus.

Das weiße Winterfell wurde früher sehr geschätzt. Mit Hermelinfellen besetzte Kleidung zu tragen, war höchsten Würdenträgern (Päpsten, Königen, Richtern, ...) vorbehalten, galt es doch als Symbol der Reinheit und Makellosigkeit.

Auf Schnee kann man auch die Fährte des Hermelins finden. Es bewegt sich vorwiegend im Paarsprung fort, hinterlässt also jeweils zwei Pfotenabdrücke nebeneinander.

Sie können dann von Beutegreifern leicht entdeckt werden und sind daher besonders vorsichtig. Dieses hier lugt aus dem Mausloch, um zu sehen, ob die Luft rein ist.

Als tierische Feinde sind nämlich insbesondere Mäusebussard und Hauskatze zu nennen. Letztere erbeutet das flinke Hermelin zumeist direkt am Mausloch.
























